Insalata mista
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart Dir, Seele des Weltalls |
Chor |
Leó Delíbes Aus „Lakmé”: Blumenduett |
Corinna Bähre Sarah Weller |
Peter Tschaikowsky Romanze |
Karolina Eurich |
Giacomo Puccini Aus „Suor Angelica”: Senza Mama |
Corinna Bähre |
George Bizet Aus „Carmen”: Habanera |
Sarah Weller |
George Gershwin Aus „Porgy and Bess”: Bess, You is my Woman Summertime It ain′t Necessarily so I Got Plenty of Nuttin′ My Man′s Gone Now |
Chor Sarah Weller Corinna Bähre Karolina Eurich Tessa Wittstock-Apel Felix Rußwinkel |
Jacques Revaux My Way |
Felix Rußwinkel |
Richard Geneé Insalata Italiana (eine Opernparodie) |
Chor |
--- PAUSE --- | |
R. & R. Sherman Chim-Chim-Cheree |
Chor |
Harold Arlen Over the Rainbow |
Sarah Weller |
Pat Ballard Mister Sandman |
Chor |
Bert Kaempfert Strangers in the Night |
Felix Rußwinkel |
Nils Kjellström Entwicklung (Text E. Kästner) |
Chor |
Jerome Kern Smoke gets in your eyes |
Karolina Eurich |
John Williams >Moonlight |
Chor |
Glenn Miller Moonlight Serenade |
Felix Rußwinkel |
Herbert Grunwald Horch, was swingt von draußen rein |
Chor |
Katou Kazuhiko Ano Subarashii Ai wo Mou Ichido |
Chor |
Übersetzung zu „Insalata mista”
Piano, piano, dolce, | Leise, leise, süß. |
suave et amabile, | sanft und lieblich, |
forte, piano | laut, leise, |
pianissimo, | ganz leise, |
venite qua! | kommt her! |
Forte, fortissimo, | Laut, sehr, laut, |
fortepiano, | laut-leise, |
pianino, | zart, |
crescendo, | anschwellend, |
stringendo, | spannend, |
più mosso. | stärker bewegt, |
rinforzando, | sich verstärkend, |
diminuendo, | abnehmend, |
decrescendo, | abschwellend, |
morendo, | ausklingend, |
smorzando. | dämpfend. |
Recitativo - O Dio! | Ein Rezitativ - O Gott! |
Recitativo - O Cielo! | … O Himmel! |
Coloratura - | Eine Koloratur - |
Io tremo! | ich schaudere! |
Cola parte! | Ja, so geht's! (wörtl.: Das Stück fließt.) |
Lento | Langsam |
con espressione, | mit Ausdruck. |
larghetto, | ein wenig breit, |
sostenuto, | getragen, |
ritenuto, | zurückgehalten, |
Espressivo, | ausdrucksvoll, |
ben marcato, | deutlich markiert, |
con dolore, | mit Schmerz, |
ben legato, | gut gebunden, |
con espressione, | mit Ausdruck, |
pizzicato, | gezupft |
arco. | im Bogen. |
Vibrato, | Gezittert |
mezza voce, | mit halber Stimme, |
appassionato, | leidenschaftlich, |
precipitato, | hastig, |
sospirando, | seufzend. |
ritardando. | verzögernd, |
Espressivo, | Ausdrucksvoll, |
ben marcato, | deutlich markiert, |
moderato, | gemäßigt, |
sempre più, | noch mehr, |
ritardando, | verzögernd, |
sempre più. | noch mehr. |
Tra, tatatatatatataaa, | … |
suona la tromba | es ruft die Trompete |
a la vendetta, | zur Blutrache, |
Tromboni, timpani, fagotti, | Posaunen, Pauken, Fagotti, |
contrabassi, violini, clarinetti | Kontrabässe, Geigen, Klarinetten, |
venite tutti | kommt alle her |
a la vendetta! | zur Blutrache! |
Con fuoco, | Mit Feuer, |
staccato, | abgehackt, |
furioso, | rasend, |
calmato, | beruhigt, |
assai scandalo, | äußerst erregt, |
non più lamentoso. | nicht länger jammernd. |
Bravo, bravissimo, | … |
sono contento, | ich bin zufrieden, |
volti subito | gleich noch einmal |
l′accompagnamento. | die Begleitung! |
Con rabia, con furia, | Mit Zorn, mit Wut, |
in tempo di polacca, | im Tempo der Polonäse, |
leggiero, | leichthin perlend, |
un poco con volubilita! | ein wenig schwankend! |
Con impeto, | Mit Umgestüm, |
con scandalo, | mit Empörung, |
con grazia, | mit Anmut, |
con anima! | mit Seele! |
Agitato. | Bewegt |
Con delicatezza. | Mit Gefühl. |
Da capo! | Noch einmal! |
Con rabia, con furia, | Mit Zorn, mit Wut, |
in tempo di polacca! | im Polkatempo! |
Più mosso stretto, | noch viel drängender |
fine dell'opera, | Ende der Oper. |
felicità, | Glückwunsch, |
fine dell'opera. | Ende der Oper. |
Ansage
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich begrüße Sie ganz herzlich im Namen aller Mitwirkenden zu unserem heutigen musikalischen – ja wie soll ich es nennen – Abendimbiss, Snack, oder, weil es ja ohne Hilfsmittel genossen werden kann, Fingerfood?
Nach der feierlichen Eröffnung mit Mozarts "Seele des Weltalls" aus seinen Freimaurerkantaten geht es etwas lockerer weiter. Schließlich heißt der Titel dieses Abends „Insalata mista” – „Gemischter Salat”, das soll heißen, er enthält von allem etwas und damit, so hoffen wir, auch für jeden etwas.
Wir freuen uns, dass wir dabei auf die bewährte Unterstützung durch die schon oft hier aufgetretenen Solisten Sarah Weller, Sopran, und Felix Rußwinkel, Bariton zurückgreifen können. Sie werden uns auch heute wieder zeigen, wie weit gefächert ihr Können ist. Zudem werden wir, auch solistisch, unterstützt durch die jungen Musikanten Corinna Bähre, Karolina Eurich, Tessa Wittstock-Apel und Anatol Tiessen. Auch sie sind eine Gewähr für einen abwechslungsreichen Abend. Und wie immer liegt die Gesamtleitung in den bewährten Händen unseres Chorleiters Urs Borer, der auch gleichzeitig die Klavierbegleitung übernommen hat.
Es geht gleich weiter mit dem Blumenduett aus der Oper „Lakmé” von Leó Delíbes. Lakmé ist eine indische Brahmanentochter. Sie zerbricht an dem Konflikt zwischen der Treue zur hergebrachten Kultur und der Liebe zu einem englischen Offizier. Lakmé wandelt mit ihrer Dienerin Mallika im Garten. Das Duett beginnt mit den poetischen Worten „Komm, Mallika, die Lianen werfen ihren Schatten in den heiligen Hain …”. Es singen Sarah Weller und Corinna Bähre.
Nach einer Romanze von Peter Tschaikowski, in der uns Karolina Eurich in die unendliche Weite der russischen Steppe entführt, geht es weiter mit einem Auschnitt aus der einaktigen Oper „Suor Angelica” – „Schwester Angelika” von Giacomo Puccini. Sie spielt in einem Kloster und ist ausschließlich für Frauenstimmen komponiert. Angelika ist vor sieben Jahren hier eingesperrt worden, weil sie ein uneheliches Kind geboren hat, von dem sie aber seither nichts mehr gehört hat. An diesem Tag kommt ihre Tante zu Besuch und berichtet ihr von dem Tod ihres Kindes. Corinna Bähre singt „Senza Mama” – „Ohne Mutter”.
Über die Habanera aus Bizets „Carmen” viele Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen oder vielmehr Toreros nach Sevilla zu tragen. Viel Vergnügen mit Sarah Weller!
Es geht weiter mit Ausschnitten aus der Oper „Porgy and Bess” von George Gershwin. Sie zeigt uns ein Panoptikum aus dem heruntergekommenen Ghetto der Catfish Row. Da ist Porgy, der Krüppel, der auf einem Wägelchen sitzt, das von einer Ziege gezogen wird. Da ist Bess, die schwarze Schönheit, erst die Freundin des brutalen Schlägers Crown, die dann bei Porgy Schutz sucht – allerdings, das mit „Bess you is my woman now” besungene Glück ist nur von kurzer Dauer. Da ist der Dealer Sporting Life, der sich mit „It Ain't Necessarily so” über Gospel-Messen mokiert und der am Ende mit Bess nach New York verschwindet. Und da ist Serena, die gute Seele der Catfish Row, deren Mann von Crown mit der Axt erschlagen wird, und die ihn mit „My Man's Gone Now” beklagt.
Und wie Sie im Programm sehen, sind hier alle Mitwirkenden des heutigen Abends auf die eine oder andere Weise beteiligt.
Nach „Porgy and Bess” singt Felix Rußwinkel den Sinatra-Song „My Way”. Dieser Song hat eine wechselvolle Geschichte. 1966 schrieb der französische Chansonnier Claude François das Lied „For You” über seine gescheiterte Beziehung mit France Gall. 1968 verfasste Paul Anka zu der Melodie einen völlig neuartigen Text unter dem Titel „My Way”. Frank Sinatra zeigte sich eher wenig erbaut von Paul Ankas Text und behielt diese kritische Meinung zeitlebens bei, obwohl das Lied in den Augen des Publikums so etwas wie Sinatras persönliche Hymne wurde. Dazu mag beigetragen haben, das seine Zuhörer den Liedtext immer auch mit Sinatras eigener nicht immer fleckenreinen Vergangenheit identifizierten.
Auf persönlichen Wunsch des früheren deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder wurde die Melodie bei seiner Verabschiedung im Rahmen eines Großen Zapfenstreichs vom Musikkorps der Bundeswehr intoniert.
Wir beschließen den ersten Teil unseres Programms mit der Opernparodie „Insalata Italiana” von Richard Geneé. Obwohl als Textunterlegung fast auschließlich die Aufführungsdirektiven „piano”, „forte”, „ritardando”, „lento”, „agitato” etc. gewählt sind, kommt doch eine Szene voller Gefühl und Dramatik zustande.
Das verdankt sie der grandiosen Vertonung durchRichard Geneé. Geneé war als Operndirigent, Komponist und Theaterkapellmeister in Köln, Düsseldorf, Aachen, Reval, Riga, Danzig, Mainz, Schwerin und Prag tätig. Er machte sich vor allem einen Namen als Librettist, so schrieb er – u. a. – das Libretto zu den Strauss-Operetten „Die Fledermaus”, „Karneval in Rom” und „Das Spitzentuch der Königin”, zu den Millöcker-Operetten „Der Bettelstudent” und „Die Dubarry” und zu Suppés „Boccaccio”. Dabei arbeitete Geneémit Friedrich Zell zusammen, dessen wirklicher Name Camillo Wanzel lautete. Im Wiener Volksmund nannte man das Duo schon bald „Librettistenfirma”, welche mit der „Musikfirma Strauss” quasi eine Partnerschaft einging.
Nach „Insalata Italiana” machen wir eine Pause von fünfzehn Minuten. Es ist dafür gesorgt, dass Sie auch etwas zu Trinken bekommen können.
Sie haben schon bemerkt, im zweiten Teil geht es beschwingter zu. Viele der hier gebotenen Titel sind ursprünglich für Filme komponiert.
Das Lied der Londoner Schornsteinfeger, der chimney sweeps, schrieben die Sherman Brothers, Richard und Robert, für das Filmmusical „Mary Poppins” und erhielten für die Lieder daraus prompt einen Oscar.
Das American Film Institute hat die top movie songs aus einhundert Jahren Filmgeschichte aufgelistet. Die Liste wird angeführt von „Over the Rainbow” aus „Der Zauberer von Oz"”, dann folgen „As time goes by” aus „Casablanca” und „Singing in the rain” aus dem gleichnamigen Film. „Der Zauberer von Oz” ist in Amerika das bekannteste Kinderbuch, noch populärer als bei uns das Märchen von Hänsel und Gretel. Judy Garland spielt in der Verfilmung von 1939 das Mädchen Dorothy, das von einem Wirbelsturm im Lande der Munchkins abgesetzt wird, und sie singt dort dieses Lied.
Die Melodien von John Williams gehören zu den bekanntesten Filmmelodien der Welt. Er schrieb die Musik – um nur die Oscar-prämierten Filme aus einer Liste von über vierzig zu nennen – zu „Der weiße Hai”, „Krieg der Sterne”, „E. T.” und „Schindlers Liste”. Den Song „Moonlight” komponierte er für das Remake des Films „Sabrina”, einer Dreiecksgeschichte nach dem Schema: junge Frau zwischen zwei Brüdern.
Bevor wir jetzt zu Erich Kästner kommen, möchte ich zur Einstimmung eine seiner Lebensweisheiten zum Besten geben. Es hat auch etwas mit Mathematik zu tun, wahrscheinlich gefällt sie mir deshalb so gut:
Misstraut gelegentlich euren Schulbüchern! Sie sind nicht auf dem Berge Sinai entstanden, meistens nicht einmal auf verständige Weise, sondern aus alten Schulbüchern, die aus alten Schulbüchern entstanden sind, die aus alten Schulbüchern entstanden sind, die aus alten Schulbüchern entstanden sind. [ … ] Die Zinseszinsrechnung braucht ihr auch nicht mehr zu lernen, obwohl sie noch auf dem Stundenplan steht. Als ich ein kleiner Junge war, mussten wir ausrechnen, wieviel Geld im Jahr 1925 aus einem Taler geworden sein würde, den einer unserer Ahnen 1525, unter der Regierung Johannes des Beständigen, zur Sparkasse gebracht hätte. Es war eine sehr komplizierte Rechnerei. Aber sie lohnte sich. Aus dem Taler, bewies man uns, entstünde durch Zinsen und Zinseszinsen das größte Vermögen der Welt! Doch dann kam die Inflation, und im Jahre 1925 war das größte Vermögen der Welt samt der ganzen Sparkasse keinen Taler mehr wert.
Sicher haben Sie sich beim Blick in das Programm schon gefragt, was das soll, das da jetzt noch hinten nach kommt. Es kommt Ihnen sicher nicht gerade spanisch vor, eher fernöstlich, japanisch, um genau zu sein.
Im Jahre 2008 ist unser Dirigent Urs Borer zusammen mit der Pianistin Kiyomi Helms nach Japan geflogen. Sie haben dort in der Präfektur Gunma nordwestlich von Tokio ein Konzert mit einem japanischen Orchester gegeben, Urs Borer als Dirigent und Kiyomi Helms als Solistin.
Bei diesem Gastspiel kam es zur Begegnung mit einem japanischen Chor aus ebenjener Gegend, und dieser Chor wird den Meller Madrigalchor im Dezember besuchen. Geplant ist, diesem Chor etwas von der Schönheit unserer Heimat zu zeigen, aber auch, gemeinsam zu musizieren. Das soll am 20. Dezember bei unserem Weihnachtskonzert in der St.-Matthäus-Kirche geschehen. Beide Chöre üben schon fleißig an dem „Halleluja” aus dem „Messias” von Händel, der japanische Chor mit dem schönen europäischen Namen „Andante” probt darüber hinaus bereits jetzt japanische Weihnachtslieder. Lassen wir uns überraschen!
Übrigens, wenn Sie Lust haben, mitzusingen – wir würden uns freuen! Wir proben jeden Montag außerhalb der Schulferien um 19.30 Uhr im Musiksaal der Ratsschule Melle am Reinickendorfer Ring. Die nächste Probe ist morgen Abend.
Um unsere japanischen Gäste zu begrüßen, haben wir ein japanisches Lied einstudiert, ein Lied über die Sehnsucht nach der verlorenen Liebe. Es ist ein echter Ohrwurm, nicht nur für japanische Ohren. Hören Sie selbst!