Ein Widerspruch?
Wie viele Kanten hat ein reguläres Fünfflach? 1
Erste Berechnung
Es seien e, f, k die Anzahlen der Ecken, Flächen, Kanten – beim Fünfflach ist f = 5. Für diese Anzahlen gilt der Eulersche Polyedersatz
e | + | f | = | k | + | 2 | . |
In jeder Ecke stoßen m Kanten zusammen. Da jede Kante in zwei Ecken endet, gilt für die Zahl der Kanten
k | = | e | · | m | . |
2 |
Setzt man dies in den Eulerschen Polyedersatz ein, beachtet gleichzeitig f = 5 und löst dann auf nach der Eckenzahl e, so erhält man
e | + | 5 | = | e | · | m | + | 2 | , |
2 |
e | = | 6 | . | ||
m | – | 2 |
Da sowohl e als auch m natürliche Zahlen sind, kommen für m nur die Werte 3, 4, 5 und 8 in Betracht. Für m = 8 ergibt sich e = 1, für m = 5 ergibt sich e = 2, für m = 4 ergibt sich e = 3. Alles dies können wir ausschließen, denn mit ein, zwei oder drei Ecken kann man keinen räumlichen Körper bilden.
m | = | 3 | , | e | = | 6 | , |
k | = | 9 | . |
Zweite Berechnung
Andererseits: Jede Fläche habe n Kanten. Längs jeder Kante stoßen zwei Flächen aneinander. Also gilt
k | = | f | · | n | = | 5 | · | n | . |
2 | 2 |
Auch k muss eine natürliche Zahl sein. Dann ist zwangsläufig n gerade und k ein Vielfaches von 5.
k | ≠ | 9 | . |
Wo steckt der Fehler?
Lösung:
1) Die Anregung zu dieser Frage verdanke ich: Meschkowski, Herbert, Wandlungen mathematischen Denkens, München: Piper, 1985, ISBN 3-492-02949-3, S. 47