Bei Gelegenheit

Begrüßung
bei der Verabschiedung des Schulleiters

29.1.2005

Lieber Herr B.!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Faul sein ist wunderschön,
und nicht zur Schule gehen!

Das sang unser Schulchor Ihnen unter der Leitung von Frau Z. Ich weiß allerdings nicht, ob das Ihre Gefühle am heutigen Tage rundherum beschreibt.

Uns jedenfalls erfüllt eine Verabschiedung wie diese mit widersprüchlichen Gefühlen. Einerseits freuen wir uns mit Ihnen, lieber Herr B., wenn Sie nun in den Ruhestand treten. Dies umso mehr, wenn dieser Ruhestand, wie in Ihrem Falle, nachdem Sie so viele Jahren Ihre Aufgabe mit ganzer Kraft und großer Hingabe erfüllt haben, wahrlich wohl verdient ist.

Andererseits sind wir auch bekümmert, wenn uns mit Ihnen ein Schulleiter verlässt, der stets allen, Lehrern, Schülern und Eltern, mit gleichbleibendem Wohlwollen, großem Verständnis und Einfühlungsvermögen, nicht nachlassender Freundlichkeit und einer Prise Humor begegnet ist.

Sie haben in den Jahren, in denen Sie uns vorgesetzt waren, den Stil dieser Schule geprägt. Sie waren uns Vorbild und Verpflichtung, was die Art des Miteinander-Umgehens betrifft.

Es wäre falsch, zu sagen dass mit Ihrem Ausscheiden eine Ära zu Ende geht, es wäre ungerecht Ihrem Nachfolger gegenüber – wer immer das sein wird – , und es wäre ungerecht Ihnen gegenüber, denn Ihre Art und Weise wird uns auch weiter Verpflichtung und Ansporn sein.

Noch vor wenigen Jahren war Gefahr im Verzuge, wenn ein Lehrer pensioniert wurde. War es ein Historiker, wurde die Varusschlacht neu lokalisiert, war es ein Mathematiker, gab es einen neuen Beweis zum großen Fermatschen Satz. Beides ist gottlob nicht mehr zu befürchten, denn beides kann inzwischen als erledigt angesehen werden.

So wollen wir denn heute Ihre Pensionierung eher als einen Anlass für frohe Gedanken ansehen und uns freuen, dass wir Sie aus dem Arbeitstrott entlassen können.

Und wir freuen uns, dass uns dabei eine große Zahl von Gästen zur Seite steht. Wissen wir doch, dass diese Gäste zu Ihrer Verabschiedung erschienen sind, aber gleichzeitig auch etwas Glanz auf unsere Schule fallen lassen.

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