Mein Jakobsweg

Carrión de los Condes, den 18.4.2008 (noch 405 km)

Für den heutigen Tag war die Wettervorhersage negativ und erwies sich als zutreffend. Es fing mit wenig Regen an, hörte auch zwischendurch wieder auf, steigerte sich im Laufe des Tages zu größeren Regengüssen, die umso unangenehmer wirkten, als ein Wind der Windstärke sieben bis acht, so Erhard, der es als ehemaliger Seemann wissen muss, den Regen gegen die Pelerine peitschte. Es war nass, es war kalt, es war unausstehlich unangenehm.

Und der Weg zog sich. Bald hinter Fromista teilte er sich in zwei Alternativen. Wir wählten den Weg durch die Felder und fanden einen viele Kilometer langen schnurgeraden Feldweg, dessen Ende sich am Horizont verlor und nicht näher kommen wollte. Dann ab Villalcazar de Sirga an der Provinzialstraße entlang, ein wenig Auf und Ab mit sich steigerndem Wind schräg von vorn.

In Carrión de los Condes wollten wir im Kloster „Espiritu Santo” bleiben, und darauf gab es am Weg keinerlei Hinweis. Wir mussten uns dahin durchfragen. Der erste Einheimische erklärte uns den Weg wortreich auf Spanisch, aber außer iglesia und puerta konnten wir nicht viel verstehen. Eine Frau, die wir danach ansprachen, nahm ihren Schirm fest in die Hand und begleitete uns trotz Regen einen halben Kilometer durch die Stadt bis vor die Klostertür.

In der Herberge fanden wir Unterkommen in einem Schlafsaal, den außer uns nur Hajo aus Düsseldorf belegte, ein Frühpensionär aus der Zivilverwaltung der Bundeswehr. Drei andere Pilger wurden in ein anderes Zimmer gelegt. Im Ort trafen wir dann aber doch lauter vertraute Gesichte. Pilgermenü – Schlafengehen.

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