Geburtstag I.
Liebe I. !
Wer dich sieht, glaubt es nicht, dass das heute dein 60. Geburtstag sein soll. Ich glaube, du hast in deiner Zeit beim Standesamt etwas gemogelt – obwohl die meisten sich ja lieber jünger machen würden.
Ich glaube, das liegt daran dass du immer die Worte der Königin Christine
von Schweden beherzigt hast: Nicht die Jahre, die Untätigkeit macht
uns alt.
Da besteht bei dir ja nicht die geringste Gefahr.
Bis vor kurzem noch hast du die Musikschule Melle – man kann wohl sagen – am laufen gehalten, zumindest geölt hast du sie und den Sand aus dem Getriebe gehalten. Die werden schon noch merken, was sie an dir hatten.
Gott sei Dank bleibst du unserem Madrigalchor ja noch erhalten.
Du warst in unserem Chor ein Mitglied der ersten Stunde, ja du hast ihn eigentlich mit C. zusammen aus der Taufe gehoben.
Du hast dich in vielen Jahren als die gute Seele unseres Chores erwiesen. Du hast uns mit deinem Organisationstalent und mit deinen guten Beziehungen zu allen möglichen Stellen unschätzbare Dienste erwiesen. Wenn es darum ging, Räume zu reservieren, Stühle zu bestellen, Eintrittskarten zu drucken – die dein Erhard dann noch mit verkauft hat –, Schlüssel zu besorgen, Telefonketten zu organisieren und vieles, vieles andere, warst du zur Stelle und hast die Sache geräuschlos und effektiv in die Hand genommen.
Damit du in Zukunft noch geschäftiger unterwegs sein kannst, möchten wir auch einen kleinen Beitrag zu deinem neuen Gefährt leisten.
Und es ist nur ein kleines Dankeschön, wenn wir dir heute zu deinem Geburtstag ein kleines Ständchen bringen. Was könnte sich dazu besser eignen als der irische Segensspruch:
Möge die Straße uns zusammenführen
und der Wind in deinem Rücken sein!
Sanft falle Regen auf deine Felder
und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein!