Bei Gelegenheit

Das Alter

(Das folgende Gedicht ist in vielen verschiedenen Versionen im Internet verbreitet, aber nirgends wird ein Verfasser genannt. Ich habe es für den konkreten Anlass ein wenig überarbeitet und ergänzt.)

Es ist seltsam mit dem Alter,
wenn man dreizehn und noch Kind,
weiß man glasklar, dass das Alter
so um zwanzig rum beginnt!
Ist man zwanzig, denkt man selber
hierin nicht mehr ganz so steif,
glaubt jedoch, so um dreißig
sei man für den Sperrmüll reif!
Dreißiger, schon etwas weiser
und vom Lebenskampf geprägt,
haben den Beginn des Alters
auf Punkt vierzig festgelegt
Vierz'ger mit Hang zum Grübeln
sagen, – dumpf wie ein Fagott,
fünfzig sei die Altersgrenze
und von da an sei man Schrott!
Doch die Fünfziger, die Jungen
denken da an and're Sachen:
„Jung sind alle, die noch lachen,
leben, lieben, weitermachen.”
Sind die sechzig angebrochen,
fragt man sich so dann und wann,
„Fängt mit sechsundsechzig Jahren
nicht das Leben richtig an?”
Doch mit siebzig wird man weise
und man denkt ganz still bei sich:
„Alt ist man nicht nach den Jahren,
und mit siebzig längst noch nich′.”
Denn, das weiß doch jedermann,
Alter – fängt mit hundert an.
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